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Die Vorteile einer ISO 45001-Zertifizierung

1. Bessere Unternehmensleistung

Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001 fördert das Verständnis von Risiken und die Verbesserung arbeitsschutzrelevanter Prozesse. Arbeitsunfälle und Fehlzeiten können so reduziert und die Produktivität gesteigert werden. 

2. Höhere Mitarbeiterbindung

Das Ziel der Norm ISO 45001 besteht in der Reduzierung von Arbeitsunfällen mithilfe einer Sicherheitskultur für mehr Gesundheitsschutz, in der sowohl die Geschäftsführung als auch die Beschäftigten aktiv werden. Ein sicherer und gesunder Arbeitsplatz kann zur Arbeitsmoral beitragen, die Mitarbeiterbindung stärken und so die Personalfluktuation reduzieren.

3. Attraktives Markenimage

Eine Zertifizierung nach ISO 45001 stärkt das Vertrauen von Geschäftspartnern, Fachkräften und Kunden in Ihr Unternehmen und Ihre Marke. Dadurch können Sie sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht zertifizierten Konkurrenten verschaffen.

4. Kompatibilität mit weiteren ISO-Normen

Die ISO 45001 ist Teil der Anhang-SL Struktur bzw. der sogenannten High Level Structure (HLS). Sie ist daher kompatibel mit anderen ISO-Normen wie ISO 50001, ISO 9001 oder ISO 14001 und kann für eine gemeinsame Umsetzung in die entsprechenden Managementsysteme integriert werden.

Was ist die ISO-Norm 45001?

Die ISO 45001 ist eine durch die Internationale Organisation für Normung im März 2018 veröffentlichte Norm und legt Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) fest.

Nach einer dreijährigen Übergangsfrist hat im März 2021 die ISO 45001 den bis dahin noch gültigen Standard OHSAS 18001 abgelöst. Die Umstellung auf ISO 45001 führte Arbeitsschutz und betriebliches Gesundheitsmanagement zusammen und bildete den weltweit ersten internationalen Standard für Gesundheits- und Arbeitsschutz. Die landesspezifisch für Deutschland geltende Fassung der ISO 45001 ist die DIN ISO 45001:2018 und wurde am 22. Mai 2018 veröffentlicht.

Die Norm ISO 45001 gibt Unternehmen einen Rahmen vor, um Risiken am Arbeitsplatz proaktiv zu reduzieren und so die Gesundheit und das Wohlergehen der Beschäftigten nachhaltig zu verbessern. Die international anerkannte Zertifizierung ISO 45001 bietet Kunden und Partnern, aber auch den Mitarbeitern ein objektives Kriterium zur Beurteilung der Arbeitssicherheitssituation im Unternehmen. Außerdem fördert sie den verhaltensorientierten Arbeitsschutz und motiviert die Beschäftigten zu mehr Eigenverantwortung sowie aktiver Mitarbeit.

Durch eine Zertifizierung nach ISO 45001 tragen Unternehmer entscheidend dazu bei, ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Mitarbeitenden gerecht zu werden.

Definition von Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001

Das Arbeitsschutzmanagement wird in der Norm 45001 als SGA-Management (Management für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz) bezeichnet und zielt auf die Prävention von Krankheiten und Arbeitsunfällen sowie die daraus resultierenden Unternehmenskosten ab.

Ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzmanagements ist ein ganzheitlicher, systemischer Ansatz mit dem Ziel, Gesundheitsrisiken anhand von Risikoprofilen zu identifizieren und Maßnahmen zur stetigen Verbesserung im Bereich des Arbeitsschutzes umzusetzen. Dazu ist ein kontinuierlicher Zyklus aus Planung, Implementierung, Überwachung und Neuevaluierung vorgesehen. So sollen Gesundheitsrisiken und das Risiko von Arbeitsunfällen dauerhaft minimiert werden.

Wichtige Ziele der ISO 45001 auf einen Blick

Die Norm formuliert einige Zielstellungen, die ein Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001 erreichen soll. Die wichtigsten Ziele dabei sind:

• Arbeitsrisiken minimieren: Die Implementierung eines Arbeitsschutzmanagementsystems nach ISO 45001 soll das Risiko von Verletzungen, gesundheitlichen Schäden und Arbeitsunfällen reduzieren.
• Rechtliche Konformität: Als weltweit anerkannte Norm stellt die ISO 45001 sicher, dass zertifizierte Unternehmen den nationalen und internationalen Bestimmungen zum Arbeitsschutz gerecht werden.
• Proaktive Präventivkultur: Die Norm strebt danach, eine Unternehmenskultur zu etablieren, in der die Prävention von Krankheiten und Unfällen am Arbeitsplatz aktiv gefördert und ins Bewusstsein von Mitarbeitenden wie Unternehmensleitung gerufen wird. Gesundheitsrisiken sollen bereits vor dem Auftreten von Problemen identifiziert und korrigiert werden.
• Arbeitsschutz als Teil des Managements: Die ISO 45001 betrachtet Arbeitsschutzmanagement als Teil einer ganzheitlichen Unternehmensstrategie. Dazu muss das Arbeitsschutzmanagementsystem in das gesamte Unternehmensmanagement integriert werden. Nur so kann die Arbeitssicherheit in allen betrieblichen Prozessen gewährleistet werden.
• Stetige Verbesserung: In der Norm enthalten ist die Forderung nach einer kontinuierlichen Verbesserung des SGA-Managements. Dazu wird die Leistung des Arbeitsschutzmanagementsystems stetig überwacht und optimiert.

Anforderungen der ISO 45001

Die Anforderungen der ISO 45001 an Arbeitsschutzmanagementsysteme sind in den Abschnitten 4 bis 10 der Norm enthalten. Diese Abschnitte orientieren sich am sogenannten PDCA-Zyklus: – Plan (Planungsphase), Do (Umsetzungsphase), Check (Überwachungsphase), Act (Lösungs- und Korrekturphase).

• Abschnitt 4 – Kontext der Organisation: Die Implementierung eines SGA-Managementsystems in ein Unternehmen ist eine strategische Entscheidung, die an eine durchdachte Organisation und Ressourcen gebunden ist. Damit das Arbeitsschutzmanagement erfolgreich sein kann, muss das Unternehmen seinen Kontext verstehen.
  Dazu gehören alle gesundheits- und arbeitsschutzrelevanten Faktoren, beteiligte Parteien und Prozesse sowie die zu erwartenden Ergebnisse. Auf Basis dieser Faktoren werden Chancen und Risiken abgeleitet.
• Abschnitt 5 – Führung und Beteiligung der Arbeitnehmer: In diesem Abschnitt geht es vor allem um die Verteilung von Verantwortlichkeiten. Die Geschäftsführung ist für die Wirksamkeit des Arbeitsschutzmanagementsystems und die Verbesserung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz verantwortlich. Um eine präventive Unternehmenskultur zu etablieren, delegiert die Geschäftsführung weitere Verantwortungen und bezieht dabei die Beschäftigten ein. Ziele und Absichten werden klar und verständlich kommuniziert. 
• Abschnitt 6 – Planung: In der Planungsphase ist laut ISO 45001 die Betrachtung von Risiken und Chancen von enormer Wichtigkeit. Die im Kontext der Organisation identifizierte Faktoren fließen in die Planung des Gesundheitsmanagementsystems mit ein, wobei auch die Interessen aller beteiligten Parteien sowie vertragliche Verpflichtungen berücksichtigt werden. Werden bei den betrieblichen Vorgängen etwa Gefahrstoffe verwendet, sind zudem die Erkenntnisse aus der Gefährdungsbeurteilung relevant.
  Anhand der ermittelten Chancen und Risiken werden Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung des SGA-Managementsystems abgeleitet.
• Abschnitt 7 – Unterstützung: Die Geschäftsleitung muss die Implementierung des Arbeitsschutzmanagementsystems unterstützen und die benötigten Ressourcen zur Verfügung stellen. Auch die erforderlichen Kompetenzen müssen nachweislich erworben und die Belegschaft entsprechend geschult werden.
• Abschnitt 8 – Betrieb: Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz relevante Prozesse müssen geplant, gesteuert und überwacht werden. Dabei sind auch ausgegliederte Vorgänge (Outsourcing) nicht zu vernachlässigen.
• Abschnitt 9 – Bewertung der Leistung: Dieser Abschnitt formuliert Anforderungen an die Überwachung der Wirksamkeit des Managementsystems und seine Rechtskonformität. So muss definiert werden, welche Bereiche und Prozesse überwacht und welche Kennzahlen gemessen werden. Außerdem werden die Methoden zur Analyse und Bewertung der Ergebnisse festgelegt. Zusätzlich sieht die Arbeitsschutznorm die regelmäßige Durchführung interner Audits und Bewertung des Arbeitsschutzmanagements vor.
• Abschnitt 10 – Verbesserung: Erkannte Probleme und Risiken müssen analysiert und behoben werden. Auch müssen Sie prüfen, ob sich ähnliche Vorfälle erneut ereignen könnten und das SGA-Management entsprechend nachjustieren. Zusätzlich offenbaren identifizierte Chancen weiteres Optimierungspotenzial. Eine sich dauerhaft etablierte Verbesserung wird zum neuen Standard erklärt und als Basis für weitere kontinuierliche Optimierungen betrachtet.

Insbesondere die Abschnitte 6 bis 10 sind gut in einen PDCA-Zyklus integrierbar. Dieser kann stetig wiederholt werden. War die Leistungsbewertung Ihres Arbeitsschutzmanagementsystems nicht zufriedenstellend, können Sie erneut in die Analyse und Planungsphase übergehen, um weitere Verbesserungen vorzunehmen. Sind hingegen keine Probleme sichtbar geworden, ist es ebenfalls sinnvoll, erneut in die Planung zu gehen und weiter zu optimieren.

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Häufig gestellte Fragen zur ISO 45001

Wie lange ist die ISO 45001-Zertifizierung gültig?

Nach Abschluss des ersten Zertifizierungsverfahrens hat das ISO 45001-Zertifikat eine Gültigkeit von drei Jahren. Die Zertifizierung wird mittels regelmäßiger Audits bestätigt. Zusätzlich wird noch vor Ablauf der Frist eine Rezertifizierung durch ein erneutes Audit ermöglicht, sodass keine Zertifizierungslücke entsteht.

Was kostet eine 45001-Zertifizierung?

Welche Kosten entstehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So wird der Kostenumfang etwa von der Komplexität Ihres Unternehmens, vom Vorwissen im Bereich des Gesundheitsmanagements sowie dem Zustand Ihres derzeitigen Managementsystems beeinflusst. Die zu erwartenden Kosten können daher nicht pauschal beziffert werden. Daher erhalten Sie noch vor Beauftragung ein unverbindliches Angebot von Ihrem Zertifizierungsexperten mit allen Kosten und Leistungen.

Ist Arbeitsschutz nach ISO 45001 Pflicht?

Arbeitgeber sind nach § 3 Abs. 1 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) dazu verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten sicherzustellen und dazu Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen. Für die Nutzung eines Arbeitsschutzmanagementsystems nach ISO 45001 besteht aber keine Pflicht. Die Norm unterstützt Sie vielmehr dabei, die gesetzlichen Regelungen zum Arbeitsschutz einzuhalten und Ihr Managementsystem rechtlich konform zu gestalten.